Sascha Behnke steht bereits seit 2018 an der Seitenlinie beim ESC Rellinghausen. Nach dem aktuellen Bombenlauf - Rellinghausen ist seit sechs Spielen ungeschlagen - gesteht er, dass er in seinen sieben Jahren Amtszeit noch nie einen so guten Kader zur Verfügung stehen hatte wie in dieser Spielzeit.
"Wir funktionieren als Mannschaft gut, können Ausfälle kompensieren. Wir haben einen sehr ausgeglichenen Kader - so ausgeglichen wie schon seit Jahren nicht mehr beim ESC. Unter meiner Regie ist das der stärkste und ausgeglichenste Kader, was für den Trainer nicht immer einfach ist", schwärmt der 46-Jährige.
Doch er gibt zu, dass die letzten beiden Ergebnisse über den tatsächlichen Spielverlauf hinwegtäuschen. Behnke: "Man muss ganz ehrlich sagen: Wir haben auch viel Spielglück." Denn beim 3:0-Sieg über die Sportfreunde Lowick war auch eine Glanzleistung von ESC-Keeper Nils Ruf, der im Winter vom Stadtkonkurrenten Adler Union Frintrop gekommen ist, für das Ergebnis verantwortlich.
Davor stand ein verrückter 6:4-Auswärtserfolg nach 0:3-Rückstand beim SV Scherpenberg zu Buche. "Gegen eine vollzählige Mannschaft wäre das glaube ich nicht gelungen", gibt Behnke zu. Doch am Ende holt der ESC Rellinghausen die Punkte - und dürfte nach einem Sieg am Wochenende im Topspiel gegen den Stadtrivalen Adler Union Frintrop (23.03, 15 Uhr) auf einen möglichen Aufstieg schielen.
Wir funktionieren als Mannschaft gut, können Ausfälle kompensieren. Wir haben einen sehr ausgeglichenen Kader - so ausgeglichen wie schon seit Jahren nicht mehr beim ESC. Unter meiner Regie ist das der stärkste und ausgeglichenste Kader, was für den Trainer nicht immer einfach ist
Sascha Behnke
"Man sagt ja immer: Man weiß nicht, wie gut einem ein Jahr Oberliga tut. Aber die haben sich dadurch schon enorm entwickelt", sagt Behnke über den kommenden Gegner, der in der vergangenen Saison knapp, mit nur einem Punkt Rückstand, aus der Oberliga Niederrhein abgestiegen ist. Behnke lobt: "Die machen einen soliden, ruhigen Job."
Der Frage nach einem möglichen Aufstieg wich er aus: "Man ist Fußballer, natürlich gucken die Jungs auf die Tabelle und freuen sich, wenn die da oben vielleicht mal Punkte liegenlassen wie in den letzten Wochen. Wenn man da gewinnen sollte, kann man da mit Sicherheit drauf schielen, aber ich glaube da sind andere Mannschaften weiter als wir."
Für beide, Frintrop und Rellinghausen, wird es eine Englische Woche. Im Essener Kreispokal wird der Halbfinaleinzug - der gleichbedeutend mit einer Niederrheinpokal-Qualifikation ist, ausgefochten. Der ESC trifft auf Bezirksligist SV Burgaltendorf. "Burgaltendorf ist unbequem. Die sind erfahren ohne Ende - erfahrener als meine Truppe", warnt Behnke.
Aber das Ziel ist klar: "Ich will in den Niederrheinpokal. Das macht schon Spaß - wenn man gegen den Wuppertaler SV oder gegen den KFC Uerdingen im Stadion spielen darf, den ein oder anderen Oberligisten raushaut. Das sind immer schöne Partien", erinnert sich Behnke an die Pokalspiele gegen den WSV (2019) und den KFC (2022) unter seiner Führung.
Und wer weiß - vielleicht ist im man kommenden Jahr selbst der Oberligist, der im Pokal von einem unterklassigen Gegner geärgert wird. Wenn der Lauf fortgesetzt wird, ist Träumen beim ESC Rellinghausen jedenfalls erlaubt.